Schweizerische Menopausengesellschaft

Haut und Menopause

Die Lebensphase um die Menopause herum geht mit einem stetigen Abfall der Oestrogenkonzentration im Blut einher, welcher nach und nach auch die Beschaffenheit der Haut beeinflusst. Nicht nur die Dicke der Haut nimmt aufgrund einer Verminderung der Zellschichten ab, sondern das Bindegewebe unter der Haut wird weniger elastisch. Diese Veränderungen bewirken zusammen eine Zunahme der Faltenbildung sowie auch eine grössere Verletzbarkeit der Haut, besonders auch im Bereich der Scheide. Diese Veränderungen sind individuell sehr unterschiedlich und bedürfen nicht unbedingt einer medizinischen Behandlung. Falls jedoch eine Behandlung notwendig sein sollte, kann diese auch lokal erfolgen, in den östrogenhaltigen Salben angebracht werden, welche die Haut und das Bindegewebe darunter verstärken, nicht jedoch in den Blutkreislauf aufgenommen werden.

Neben der Abnahme der Oestrogenwirkung nach der Menopause nimmt etwas später auch die Wirkung der männlichen Sexualhormone ab, besonders des Testosterons. Die männlichen Sexualsteroide üben ebenfalls eine wichtige Funktion auf die Haut, insbesondere auf die Behaarung und der Talgdrüsen in der Haut aus. Zunächst kann es gelegentlich zu einer übermässigen Beeinflussung der Haarbildung und der Talgdrüsen kommen, welche wiederum zu einer unerwarteten Bildung neuer Haaren an ungewünschten Stellen (Hirsutismus) sowie zu einem Verlust an anderen Stellen (am Kopf). Ab und zu entwickelt sich in der Menopause eine unangenehme Akne, wie in der Pubertät. Diese Auswirkungen der Menopause sind glücklicherweise selten. Viel häufiger fehlt die Wirkung der männlichen Sexualsteroide, welches im Laufe der Zeit mit einem Verlust der Haardickte einhergeht. Anders als beim Mann führt diese ausser im hohen Alter nicht zur Kahlheit.

Vielmehr als durch die übermässige Einwirkung bestimmter Hormone oder als durch den Verlust anderer Hormone, wird die Haut durch die Gesundheit und durch den Lebensstil beeinflusst. Eine übermässige und ungeschützte Sonneneinstrahlung sowie das Rauchen führen viel schneller und endgültiger zu einer Abnahme der Elastizität der Haut und somit zur Faltenbildung.


Prof. Dr. med. Christian De Geyter
Abteilungsleiter gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin

Universitätsspital Basel
Spitalstrasse 21
CH-4031 Basel